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27. Oct 2013 30

Impressionen vom Kilometrieren

Tag 1:

Das Entladen des Autoreisezuges in Livorno dauert ewig. Warum werden die Motorräder vor den Autos entladen und warum werden so viele Autos vor meinem entladen – ich gebe zu, ich bin ein ganz kleinwenig ungeduldig.

Cinque Terre, der Anblick weckt gemischte Gefühle in mir. Da ist zum einen dieses pittoreske Dorf, das wie ein buntes Vogelnest an der ligurischen Steilküste gebaut ist. Doch da ist auch zum anderen die Straßensperre, die uns ein Weiterfahren brutal verwehrt. Die Straße ist 2011 einem Erdrutsch zum Opfer gefallen und wird gerade instand gesetzt – wer’s glaubt. Sagen sie das vom Kolosseum nicht schon seit Jahrhunderten?

Die Lage des Adelssitzes in dem wir die erste Nacht zu verbringen gedenken, ist ebenfalls zwiespältig. Die Renaissancearchitektur lädt zum Verweilen, doch die Konkurrenz des Designer-Outlets ist übermächtig.

Tag 2:

Wir halten auf einem Hügel bei Alba, die Nebbiolo-Lese – aus dieser Traube wird der köstliche Barolo hergestellt - ist in vollem Gang. Vor uns breitet sich anmutig das Piemont aus, gerahmt von den schneebedeckten Gipfeln der Seealpen. Hätte ich nur mehr Talent, würde ich hier eine Staffelei auspacken und ein Kunstwerk malen.

Etwas später: vor mir der Col de l'Iseran, der höchste Pass Europas und die letzte Tankstelle war vor 70 km – warum habe ich sie nur ignoriert? Auf der anderen Seite liegt Val d’Isere. Hat in einem Skidorf im Sommer eine Tankstelle geöffnet? An einem Sonntag? Sie hat, nur deren Tank ist noch trockener als meiner – zum Glück haben sie aber noch 98 Oktan-Sprit.

Tag 3 & 4:

Schotter!!! und das mitten in der Sonderprüfung – geht gar nicht. Praktisch, dass wir eine Alternativroute haben und die wird immer besser, je weiter wir kommen.

Der Furkapass ist wegen Schneefalls gesperrt, wir müssen in die Bahn verladen. Na toll, und der nächste Pass, der St. Gotthard, ist nur etwa 10 km Luftlinie entfernt. Doch der St. Gotthard erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein, Schnee ist weit und breit nicht in Sicht. Wir rollen mit geöffnetem Verdeck ins Tessin.

Der Comer See – kann eine Landschaft noch harmonischer sein? Verständlich, dass George Clooney sich hier angesiedelt hat. Ich muss mir einmal sein Haus anschauen. Ich meine, Espressotassen haben wir ja auch die gleichen…

Der nächste Tag

Ruhetag, ich will hier ohnedies nicht mehr weg.

Tag 5:

Hinter dem Berninapass biegt die Rätische Bahn auf unsere Fahrbahn ein - es ist halt recht eng im Val Poschiavo. Wir warten geduldig, schließlich ist sie ein UNESCO-Welterbe.

Am Passo Mortirolo ist es schwierig ein geeignetes Ende der Sonderprüfung zu finden. Wir haben doch gesagt, die Messstellen sind deutlich sichtbar, aber gibt es hier überhaupt eine deutlich einsehbare Gerade?

Und dann das Stilfserjoch unter den Rädern – ich bin bereit jedes Wort zu glauben, welches das Top Gear-Team über die vielleicht schönste Straße der Welt verkündet hat.

Tag 6:

Bergab sind die Passagen am Timmelsjoch endlos. Hier wird der eine oder andere Oldtimerfahrer möglicherweise eine Diskussion mit seinen Bremsen haben. Wir geben zur Etappenzeit 5 Minuten Abkühlpause hinzu.

Am Sellajoch reversieren vor uns seit gut 10 Minuten drei Autobusse im zum Scheitern verurteilten Versuch, aneinander vorbei zu kommen. Die geplante Sonderprüfung können wir angesichts der erdrückenden Verkehrsdichte vergessen und viel breiter ist das Pordoijoch auch nicht. Macht nichts, der Falzarego ist eine mehr als brauchbare Alternative.

Tag 7:

Der Blick vom Rifugio Auronzo geht weit über die Drei Zinnen hinaus und verliert sich in der Unendlichkeit der Dolomiten. Wenn wir nächstes Jahr bei der Tour Grande auch so ein Wetter haben, kann gar nichts mehr schief gehen.

Am Königssee regnet es ganz leicht – einmal musste es ja so kommen. Man muss halt einen Deckel aufs Bierglas legen, damit es nicht verdünnt wird.

Tag 8:

Die Abfahrt vom Schlosshotel Freisitz Roith ist etwas verwinkelt. Das werden wir in der Fahrerbesprechung genauer erläutern müssen. Wäre doch zu dumm, wenn sich gerade am letzten Tag jemand verfährt.

2400 km Roadbook-Erstellen liegen jetzt hinter uns und eben hier am Sonntagberg bei Waidhofen soll Schluss sein? Das Bundesheer hat bei der Basilika eine Angelobungsfeier und das mitten im September und der Zeremonienmeister hat die Straße gesperrt. Und wir müssen deshalb den letzten Tag zur Gänze nochmals abfahren.

Extratag, wegen des Bundesheerangelobungsfeierzeremonienmeisters

Evi hat keine Zeit und so fährt mein Sohn, ich spiele den Beifahrer. Markus geht es gemütlich an. Der Bauer am Feld winkt uns freundlich zu. Komisch, mir drohen sie immer mit der Faust.

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